Der Weg des Erzes
Auf diesen Seiten wollen wir ihnen die Arbeitsweise im Bergbau näherbringen. Dieses wird durch zahlreiche Fotos anschaulicher gemacht. Wir gehen hier absichtlich nicht auf die einzelnen Gewerke und ihre Gruben ein, da dies zu verwirrend wäre.
Vortrieb
Die erste Erwähnung von einer Bergbautätigkeit findet man im Jahre 1311. In dieser Zeit wurden die Stollen mit traditioneller Methode vorangetrieben (Eisen u. Schlegel). Diese Tätigkeit fand bei schlechter Beleuchtung und ebenso stickiger Luft statt (Kienspan, Unschlittkerzen). Mit dieser Methode schaffte man gerade mal 1-3 cm Vortrieb im Tage, je nach Härte des Felsens. In den Jahren 1710-1717 fanden die ersten Versuche mit Schwarzpulver statt, der Bergmann hielt dabei den Bohrer in einer Hand und schlug mit der an deren darauf. Danach wurde das Loch mit Schwarzpulver gefüllt und festgestampft und mit einem Schießpflock aus Holz oder später dem Lettenbesatz, einem Lehmpfropfen, verschlossen. Durch die Patrone wurde über eine Zündschnur die Ladung gezündet, dadurch steigerte sich der Vortrieb auf 30-50 cm pro Tag. Zu dieser Zeit gab es als Beleuchtung schon Öllampen, den sogenannten Bleiberger Frosch, auch Koschka genannt. Den nächsten größeren Sprung gab es im Jahre 1894 als die ersten elektrischen Stoßbohrmaschinen eingesetzt wurden (Franz Josef Stollen). Hersteller dieser Bohrmaschinen war die Firma Siemens & Halske, leider war der erste Einsatz ein gänzlicher Misserfolg. Es gab zahlreiche Kurzschlüsse und Kurbelwellenbrüche, daher wurde dann von der Firma Ganz & Co. eine elektrische Bohrmaschine konstruiert, diese Versuche verliefen ebenfalls negativ. Eine Nachbesserung der späteren Siemens-Schuckert-Werke brachte endlich den ersehnten Erfolg. Erwähnen sollte man auch das es in der Zeit auch die ersten Versuche mit Pressluftbohrhämmern gab (Revier Kastl), es konnten jedoch damals ebenfalls keine befriedigenden Resultate erzielt werden. Zu dieser Zeit war auch schon die Karbidlampe im Einsatz, somit war wenigstens die Beleuchtung etwas besser. Erst viel später kamen bessere Presslufthämmer zum Einsatz, diese Variante hielt sich bis zur heutigen Zeit. Anfangs wurde noch trocken gebohrt, das wiederum förderte die Entstehung einer Staublunge (Silikose), erst durch die Verwendung von Wasserspülung besserte sich die Lage. In der neueren Zeit wurden dann die ersten Bohrwägen eingesetzt, diese hatten eine oder zwei Bohrlafetten. Mit diesen steigerte sich dann der Vortrieb auf 4m. An dieser Stelle sollte man auch einmal den Bleiberger Kammerabbau erwähnen, der damals auf der Welt einmalig war und auch von zahlreichen Bergwerken kopiert wurde. Es wurde dort das Erz schichtweise aus dem Berg geholt. Diese Kammern hatten eine Höhe von 12m, eine Breite von 7m, das ganze erstreckte sich auch noch in eine Länge von 30m. Diese Kammern wurden wenn sie ausgeerzt waren von oben mit Magerbeton versetzt, nach Aushärtung des Betons konnte man mit der Nachbarkammer beginnen.
Förderung in der Horizontalen
In Zeiten von Eisen und Schlegel bedurfte das Fördern keiner großen Anstrengung, bei einem Vortrieb von 1-2 cm pro Tage dürfte der Bergmann das Material wahrscheinlich in seinem Hut abgefördert haben. Später als das händische Bohren anfing brauchte man schon Hunte, es gab den sogenannten Ungarischen Hunt, der vorne kleinere Räder hatte als wie hinten, dies erleichterte auch das Auskippen des Materials. Es gab auch Hunte mit Spurnagelführung somit brauchte der Bergmann den Hunt nur mehr zu schieben das Lenken übernahm der Spurnagel. Dies war auch die Zeit der vielen Einzelgewerken in Bleiberg, fast jeder dieser Gewerken hatte sein eigenes Pochwerk, es gab auch eine beachtliche Zahl an Verhüttungsplätzen in Bleiberg. Wie halt die Strecken und Abbaue immer größer wurden so wurden auch die Hunte immer größer, es gab dann den sogenannten Tonner-Hunt genannt nach seinem Fassungsvermögen von einer Tonne. Diese wurden wiederum mit Trog und Kratze befüllt und per Hand zur Sturzstelle geschoben. Später kamen dann die Einseitenkipper mit einem Fassungsvermögen von 2,5 qm, diese hatten schon eine Länge von 3 m und eine Breite von 1 m. Für die Tonner und die Einseitenkipper brauchte man schon ein geeignetes Fördergerät, da bot sich, auf Grund der Elektrifizierung der Gruben, auch eine E Bahn an. Diese war auch die erste elektrische Grubenbahn in Europa (am Erbstollen Horizont vom Revier Friedrich zum Rudolf Schacht). Später wurden auch Dieselloks der Firmen Jenbacher und Ruhrthaler eingesetzt. Das Material musste einige Strecken und Sturzschächte überwinden um zu einem der beiden Hauptschächte zu gelangen (Antoni und Rudolf) dort wurde es anschließend aufbereitet. In der neueren Zeit wurden zum Befüllen der Hunte auch sogenannte Wurfschaufellader verwendet, diese wurden durch Druckluft angetrieben. Das Material wurde auch direkt mit dem Wurfschaufellader zur Sturzstrecke befördert. Jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter in die Neuzeit, hier wurden dann schon moderne dieselgetriebene Fahrzeuge verwendet (Toro, Emco, GHH). Auch bei der Gleisförderung gab es moderne Loks bis hin zur vollautomatischen Förderung (ASEA).